1. Einleitung – Warum ist das emporia SMART.5 interessant?
Smartphones speziell für Senioren und Menschen, die Technik bewusst einfach halten wollen, sind kein neuer Trend – aber sie werden zunehmend besser. Das emporia SMART.5 verspricht genau diesen Spagat zwischen moderner Technik und einfacher Bedienung. Für Menschen, die WhatsApp nutzen möchten, aber nicht durch komplizierte Menüs navigieren wollen. Für Familien, die ihren Eltern oder Großeltern ein sicheres und dennoch leistungsfähiges Smartphone schenken möchten. Oder für all jene, die ein geräuschloses, funktionales Arbeitstier suchen.
Als dreifacher Familienvater und Tech-Journalist mit 20 Jahren Berufserfahrung in der Spieleentwicklung habe ich das emporia SMART.5 eine Woche lang im Alltag getestet. Hier kommt mein ausführlicher, ehrlicher und praxisnaher Erfahrungsbericht.
2. Erster Eindruck und Unboxing
Das emporia SMART.5 kommt in einem aufgeräumten, kompakten Karton. Schon auf der Verpackung wird klar: Der Fokus liegt auf Sicherheit, Komfort und Alltagstauglichkeit. Keine Hochglanz-Buzzwords, sondern konkrete Vorteile.
Im Lieferumfang enthalten:
- emporia SMART.5 Smartphone
- Li-Ionen Akku (wechselbar)
- Smartcover mit vier Funktionstasten
- zweiter Akkudeckel ohne Notruftaste
- USB-C-Kabel & Netzadapter (5V, 2A)
- Ladeschale
- 124-seitiger Smartphone-Ratgeber (gedruckt!)
- Bedienungsanleitung in Klartext
Die mitgelieferte Ladeschale erinnert eher an Festnetztelefone als an moderne Smartphones – ein echter Komfortfaktor im Alltag.
3. Design und Verarbeitung
Das Smartphone liegt mit 179 Gramm gut in der Hand, ohne schwer zu wirken. Mit seinen kompakten Maßen (150 x 72 x 10 mm) und dem griffigen Gehäuse rutscht es auch mit feuchten Fingern nicht weg. Die Rückseite ist leicht strukturiert, die Tasten haben einen klaren Druckpunkt. Die Haptik erinnert eher an hochwertige Fernbedienungen als an moderne Glas-Sandwich-Geräte. Auch die leicht gewölbte Rückseite sorgt dafür, dass das Gerät nicht flach aufliegt – so ist es leichter aufzuheben, besonders für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit.
Das Highlight ist aber das mitgelieferte Smartcover. Es besitzt vier große, physische Tasten, mit denen sich Anrufe annehmen oder ablehnen, die Taschenlampe einschalten oder die Kamera starten lassen – und das alles, ohne das Cover zu öffnen. Ideal, wenn man schnell reagieren möchte oder die Finger mal nicht so wollen wie gewohnt. Die Hülle selbst schützt Vorder- und Rückseite effektiv, ist angenehm griffig und lässt sich leicht abwischen. Die Tasten reagieren zuverlässig, und durch die Symbole auf der Außenseite ist auch für Einsteiger sofort klar, wofür sie da sind.
Positiv fällt auch auf, dass es zwei Rückseiten gibt – eine mit, eine ohne Notruftaste. Das macht das Gerät vielseitig einsetzbar: Wer die Notruffunktion nicht nutzen möchte, kann sie einfach weglassen, ohne sich eine andere Hülle kaufen zu müssen. Das Design ist insgesamt zurückhaltend, aber funktional. Der Lautsprecher sitzt sinnvollerweise auf der Rückseite und ist laut genug, um auch in belebter Umgebung gehört zu werden. Zudem sind alle Anschlüsse – USB-C, Kopfhörerbuchse und SIM-Kartenslot – leicht zugänglich.
Insgesamt wirkt das Gerät schlicht, funktional und robust. Kein Schmuckstück für Designliebhaber, aber ein klarer Begleiter im Alltag.
4. Technische Daten und Features im Detail
Das SMART.5 ist kein High-End-Gerät, aber technisch deutlich besser ausgestattet, als man es von einem typischen „Seniorenhandy“ erwarten würde. Die wichtigsten technischen Eckdaten:
Komponente | Details |
Prozessor | Mediatek MT6762 Octa-Core, 1,8 GHz |
RAM | 3 GB |
Speicher | 64 GB, erweiterbar per microSD (bis 256 GB) |
Display | 5,5 Zoll, 1440 x 720 Pixel, HD+ |
Hauptkamera | 13+2+2 MP, Autofokus, LED-Blitz |
Frontkamera | 8 MP |
Akku | 3.550 mAh, wechselbar |
Betriebssystem | Android 12 |
Notruftaste | ja, bis zu 5 Kontakte |
Schutzklasse | IP54 (staub- und spritzwassergeschützt) |
NFC | ja |
Bluetooth | 5.0 |
USB-C & Klinkenbuchse | beides vorhanden |
VoLTE / VoWiFi | ja, netzabhängig |
Hinweis: Obwohl in einigen Quellen von Android 10 die Rede ist, läuft das Testgerät mit Android 12. Gut so!
5. Praxis-Test und Alltagsnutzung
a) Einrichtung & erster Start
Schon beim ersten Einschalten merkt man: Hier hat jemand mitgedacht. Die Einrichtung führt Schritt für Schritt durch Sprache, WLAN, SIM-Karte und sogar WhatsApp-Installation. Für weniger technikaffine Nutzer ein Segen. Der gedruckte Ratgeber hilft bei jedem Schritt, auch offline.
Ich habe testweise eine zweite SIM-Karte eingesetzt, das Gerät kommt mit Dual-SIM zurecht. Praktisch für Reisen oder geteilte Nutzung.
b) Benutzeroberfläche & Bedienung
Das emporia-Menü ist klar strukturiert: große Icons, klare Schrift, kein Überladen. Es gibt einen vereinfachten Homescreen-Modus, in dem man mit wenigen Wischgesten und Buttons alles Wichtige erreicht.
Die Sprachansage-Funktion funktioniert beim Tippen sehr zuverlässig, auch in lauterer Umgebung. Der QR-Code-Scanner erkennt automatisch, was du vor die Linse hältst – ideal für Menükarten oder Corona-Zertifikate.
c) Performance & Geschwindigkeit
Der 1,8 GHz Octa-Core-Prozessor hat mich positiv überrascht. WhatsApp, Chrome, YouTube, Google Maps und Kamera laufen flüssig. Klar, beim App-Wechsel merkt man leichte Verzögerungen, aber für den Alltag reicht die Leistung vollkommen.
Ich habe auch ein paar Spiele aus dem Play Store getestet – etwa Sudoku, Mahjong und ein einfaches Autorennspiel. Alles lief gut. Aufwändigere 3D-Spiele wie Asphalt 9 würde ich hier aber nicht empfehlen.
d) Kamera-Qualität
Bei Tageslicht macht die 13-Megapixel-Kamera ansprechende Fotos. Die zusätzlichen Sensoren für Makro und Tiefe sorgen für schöne Porträts, solange das Licht stimmt. Bei wenig Licht wird’s unscharf und krisselig.
Die Selfie-Kamera mit 8 MP reicht für Videotelefonie vollkommen. Hier wurde realistisch ausgestattet – keine „Fake-50-MP-Kamera“ wie bei Billig-Importen.
e) Akku und Energieverbrauch
Mit 3.550 mAh kommt man bei moderater Nutzung 2 Tage durch. Auch wenn ich tagsüber länger telefoniert oder GPS genutzt habe, war abends meist noch 30–40 % übrig.
Das Laden in der mitgelieferten Ladeschale ist wirklich ein Komfortgewinn. Einfach reinlegen, kein Gefummel mit Kabeln. Gerade für ältere Menschen oder bei eingeschränkter Feinmotorik ein Pluspunkt.
6. Vergleich mit direkter Konkurrenz
Modell | Preis | Notruffunktion | Vorteile | Nachteile |
emporia SMART.5 | ca. 229 € | Ja (Taste + SMS/Anrufkette) | Smartcover, NFC, einfache Bedienung, Ladeschale | Kein Fingerabdruck, kein kabelloses Laden |
Gigaset GS4 senior | ca. 199 € | Nein | Kabelloses Laden, mehr RAM, Fingerabdrucksensor | Komplexere Bedienung, keine Notfalltaste |
Doro 8100 | ca. 189 € | Ja (via App mit Standort) | Notfall-App, einfache Oberfläche | Schwächere Kamera, keine Ladeschale |
artfone C1 Senior | ca. 29 € | Ja (physische Taste) | Sehr einfach, große Tasten, lange Akkulaufzeit | Kein Smartphone, keine Apps wie WhatsApp |
7. Pro und Contra (ehrlich und ausgewogen)
Vorteile:
- Einfache Menüs und große Buttons
- Gedruckter Ratgeber hilft beim Einstieg
- Smartcover mit Tastenfunktion
- Gute Akkulaufzeit + Ladeschale
- NFC für kontaktloses Bezahlen
- Notruffunktion mit SMS und Anrufkette
- Wechselbarer Akku
Nachteile:
- Keine biometrische Entsperrung (z. B. Fingerabdruck)
- Kamera schwach bei wenig Licht
- Kein kabelloses Laden
- Kein Update auf Android 13 in Sicht
- Lautsprecher bei Gesprächen etwas blechern
8. Preis-Leistungs-Verhältnis
Für knapp 229 Euro bietet das emporia SMART.5 eine sehr durchdachte Gesamtlösung. Besonders beeindruckt haben mich der Praxisfokus, die robusten Komponenten und die durchgängige Bedienfreundlichkeit.
Verglichen mit dem Markt für Senioren-Smartphones steht das SMART.5 sehr gut da: Mehr Ausstattung als das Doro 8100, einfacher zu bedienen als das GS4, deutlich vielseitiger als reine Tastenhandys. Auch als „digitales Geschenk“ für die Eltern eine faire Investition.
9. Fazit und Kaufempfehlung
Wenn Du ein einfaches, sicheres und dennoch vollwertiges Smartphone für einen technikbewussten Erwachsenen suchst, ist das emporia SMART.5 eine sehr gute Wahl. Es ist kein Hightech-Spielzeug, sondern ein verlässlicher Alltagsbegleiter.
Ich würde es nicht für Power-User empfehlen, die Dutzende Apps parallel nutzen oder High-End-Kameras wollen. Aber für WhatsApp, Telefon, Google Maps, Kamera und gelegentliches Surfen? Absolut geeignet.
10. FAQ – 5 häufige Fragen
1. Hat das SMART.5 eine Notruffunktion?
Ja, auf der Geräterückseite befindet sich eine Notruftaste. Diese kann bis zu 5 Kontakte automatisch nacheinander anrufen und eine Notfall-SMS senden.
2. Funktioniert Google Pay mit dem Smartphone?
Ja, das SMART.5 unterstützt NFC. Voraussetzung ist eine kompatible Bank-App.
3. Läuft WhatsApp auf dem Gerät flüssig?
Ja, WhatsApp funktioniert einwandfrei – inklusive Sprachnachrichten, Bildern und Videos.
4. Ist das Gerät auch für Hörgeschädigte geeignet?
Mit 79 dB Lautstärke am Ohr ist es überdurchschnittlich laut. Unterstützung für Hörgeräte ist jedoch nicht zertifiziert.
5. Gibt es Alternativen mit Fingerabdrucksensor?
Ja, etwa das Gigaset GS4 senior – allerdings komplexer in der Bedienung.
Fazit: Das emporia SMART.5 beweist, dass „einfach“ und „smart“ kein Widerspruch sind. Für viele Nutzer in der Zielgruppe 50+ ist es genau das richtige Gerät.